Rasender Roland auf Rügen – Mit Volldampf über die Insel!

Slow Travel lautet das neue Reisemotto. Nutze auch du deine Zeit auf Rügen, um die Insel ausgiebig zu erkunden.

Und wie ginge das besser als mit der historischen Schmalspurbahn Rügen, die liebevoll Rasender Roland genannt wird?

Dabei ist der Rasende Roland mit seinen 30 km/h Spitzengeschwindigkeit gar nicht so wild, sondern passt perfekt zum Slow Traveling. Bei einer Fahrt mit der 100 Jahre alten Dampflok kannst du die Landschaften der Ostseeinsel in Ruhe genießen und gleichzeitig die bekanntesten Ostseebäder Rügens besuchen.

 

Welche Strecke fährt der Rasende Roland auf Rügen?

 

Die Strecke des Rasenden Rolands (Liniennummer RB 32) erstreckt sich von Putbus über Binz bis nach Göhren. Auf der insgesamt 24,1 Kilometer langen Fahrt kannst du in folgenden Orten auf Rügen aus- und einsteigen:

  • Seebrücke Binz in der Dämmerung.

    Binz

Haltestellen
  • Putbus
  • Beuchow
  • Posewald
  • Seelvitz
  • Serams
  • Binz
  • Jagdschloß
  • Garftitz
  • Sellin West
  • Sellin Ost
  • Baabe
  • Philippshagen
  • Göhren

 

In der Hauptsaison kannst du auch von Lauterbach Mole abfahren.

  • Rasender Roland bei voller Fahrt.

    Putbus

Leuchtturm Kap Arkona.

Somit ist der älteste Streckenabschnitt der Rügenschen Kleinbahn von 1895 von Putbus nach Göhren bis heute noch in Betrieb.

 

Andere Streckenteile nach Bergen oder bis zum Kap Arkona sind hingegen stillgelegt worden.

 

Warum lohnt sich eine Fahrt mit der Schmalspurbahn an der Ostsee?

 

Der Rasende Roland verspricht Eisenbahnromantik pur! Immerhin fährst du mit Dampfloks und in Wagons, die schon fast 100 Jahre in Betrieb sind. Die historische Eisenbahnfahrt kannst du perfekt mit Ausflügen in die traditionsreichen Seebäder Binz, Baabe, Sellin und Göhren verbinden, weshalb der Rasende Roland auch Rügener BäderBahn genannt wird. Wenn du eine Tageskarte kaufst, kannst du an allen Haltestellen der Schmalspurbahn aus- und wieder einsteigen. Wir geben dir ein paar Tipps, was du auf deiner Fahrt mit dem Rasenden Roland alles erleben kannst:

Gudrun Krueger

Halt mit dem Rasenden Roland in Putbus

Putbus ist zwar die jüngste Stadt der Insel Rügen, glänzt aber mit seinen weißen Fassaden und dem klassizistischen Stil, in dem das Schloss, die Schlosskirche, die Orangerie und der Schlossgarten von Fürst zu Putbus erbaut wurden.

Segelboot vor dem Hafen.

Halt mit dem Rasenden Roland in Lauterbach

Unweit von Putbus liegt der Ortsteil Lauterbach. Lauterbach ist das älteste Seebad auf Rügen und war bis 1860 das meistbesuchte Bad der Insel. Direkt am Kai des Stadthafens kannst du in Restaurants und Imbissen fangfrischen Fisch und Räucherfisch probieren.

Außenansicht Jagdschloss Granitz.

Halt mit dem Rasenden Roland am Jagdschloss Granitz

Das einstige beliebtes Reiseziel von Otto von Bismarck und vielen anderen Adligen und Prominenten ist das meistbesuchte Schloss von Mecklenburg-Vorpommern und bietet wechselnde Ausstellungen an.

Seebad Binz.

Halt mit dem Rasenden Roland im Ostseebad Binz

Neben dem feinsandigen Binzer Strand und einer herrlichen Uferpromenade zum Flanieren kannst du die Seebrücke von Binz entlangspazieren und die alte Bäderarchitektur im ganzen Ort bestaunen.

Gudrun Krueger Der Strand im Vordergrund und die Seebrücke Sellins im hintergrund.

Halt mit dem Rasenden Roland in Sellin

Die Seebrücke von Sellin ist die bekannteste und längste Seebrücke aller Ostseebäder. Hier kannst du auch mit einer Tauchgondel die Ostsee unter Wasser erleben. Der lange Strand und die wunderschöne Bäderarchitektur wie beispielsweise der Villa Vineta geben Sellin ein wunderschönes, südliches Flair.

seebrücke Ostseebad Göhren.

Halt mit dem Rasenden Roland in Göhren

Auch das Ostseebad Göhren lockt mit wunderschönem Strand, Gastronomie und den Freilichtmuseem Mönchguter Museen. Unweit von Göhren liegt übrigens „Buskam“ – der größte Findling Deutschlands.

Wann fährt der Rasende Roland?

 

Der Rasende Roland fährt das ganze Jahr zwischen 8 und 21 Uhr auf der Strecke Putbus – Göhren. Allerdings unterscheiden sich die Fahrpläne je nach Saison.

 

Nebensaison (gültig bis 07.05.2021) Hauptsaison (gültig ab dem 08.05.2021)

 

Täglich alle zwei Stunden die Strecke Putbus – Göhren und zurück.

 

PDF downloaden

 

Täglich alle zwei Stunden die Strecke Putbus – Göhren. Zusätzlich jede Stunde ab Binz, sowie Spätfahrten bis kurz vor Mitternacht ab Binz. Außerdem fährt der Rasende Roland in der Hauptsaison fünf Mal täglich Lauterbach Mole an.

 

PDF downloaden

 

Was kostet eine Fahrt mit dem Rasenden Roland?

 

Eine Einzelfahrkarte für die gesamte Fahrt von Lauterbach/Putbus bis Göhren kostet 12 € für Erwachsene (ermäßigt 6 €). Eine Tageskarte, mit der du beliebig oft ein- und aussteigen kannst kostet 25 € pro Person (ermäßigt: 12,50 €). Wenn du nicht die gesamte Strecke mit der Dampfeisenbahn fahren möchtest, kannst du Tickets für einzelne Streckenabschnitt kaufen und bezahlst dementsprechend weniger. Du kannst dein Ticket in Göhren, Binz und Putbus am Fahrkartenschalter kaufen oder im Zug, indem du dem mitfahrenden Personal vom Rasenden Roland Bescheid gibst.

 

Klicke auf den Link der Rügenschen BäderBahn, um alle Tarife zu sehen.

 

Die letzte Fahrt war 1976 geplant, doch die Schmalspurbahn fährt immer noch!

 

Der Rasende Roland hat eine aufregende Geschichte hinter sich und ist nur knapp einer kompletten Stilllegung entkommen. Im Jahr 1895 wurde die Rügensche Kleinbahn gegründet und nur ein halbes Jahr später der erste Streckenabschnitt Putbus – Binz eröffnet. Das Streckennetz der Rügenschen Kleinbahn wurde daraufhin sukzessive erweitert, bis in den 60er Jahren mehr und mehr Streckenteile stillgelegt wurden.

Nur indem die verbleibende Eisenbahnstrecke Putbus – Göhren unter Denkmalschutz gestellt wurde und sich Eisenbahnfans und Eisenbahner für die Erhaltung der Schmalspurbahn eingesetzt haben, konnte eine komplette Außerbetriebnahme des Rasenden Rolands verhindert werden.

Seit 2008 betreibt die sächsische Pressnitztalbahn mbH die Schmalspurbahn unter dem Namen „Rügener BäderBahn“. Im Volksmund bleibt es aber für alle der Rasende Roland.

 

Warum dieser Name, fragst du dich?

 

Das wissen selbst die Kenner nicht ganz genau. Was aber sicher ist, ist dass der Name in den 50er Jahren entstanden sein muss, als viele Bergarbeiter aus dem sächsischen Uranbergbau zur Erholung nach Binz kamen. Sie prägten den Namen „Rasender Roland“ bis heute.