Eisenbahnfährschiff "Sassnitz" im Fährhafen Eisenbahnfährschiff "Sassnitz" im Fährhafen

Geschichte der Königslinie

Die historische Königslinie (Schwedisch Kungslinjen) blickt auf eine lange und bewegte Historie zurück.

Die Postdampferlinie

Die Anfänge der traditionellen „Königslinie“ gehen auf den Sommer 1664 zurück, als erstmalig der Seepostdienst zwischen Stralsund (Rügen) und Ystad aufgenommen wurde.

Im Frühjahr 1897 kam es zu einem Standortwechsel. Ein neu gebauter Postdampfer mit dem Namen „Rex“ verkehrte nun zwischen Sassnitz und Trelleborg. Der Sassnitzer Hafen wurde als Standort ausgewählt, da seine Lage optimal war, um die Fahrzeit nach Schweden zu verkürzen. So konnte die Post schneller ausgeliefert werden. Der Weg hat sich mit einer Fahrzeit von knapp 4 Stunden halbiert, denn vom ursprünglichen Abfahrtsort Stralsund brauchte man zuvor ungefähr 8 Stunden.

Am 29. April reisten zum ersten Mal Gäste auf dieser historischen Linie von Schweden nach Deutschland, bevor dann im Mai der reguläre Betrieb mit zunächst nur einer Abfahrt pro Tag aus jedem Ort begann.

Und warum nun "Königslinie"?

Zwei Jahre später gab es schließlich den Startschuss und die offizielle Eröffnung der Königslinie, obwohl man noch darüber hinaus weitere Umbaumaßnahmen vornehmen musste, damit der damalige Fährhafen von Sassnitz den neuen Anforderungen entsprach. Erst im Jahr 1909 waren alle technischen Voraussetzungen in Sassnitz und Trelleborg erfüllt.

Dieser festlichen Eröffnungszeremonie wohnten der schwedische König Gustav V. sowie der deutsche Kaiser Wilhelm II. bei, die als Namensgeber für die Königslinie herhalten.

König Gustav V. von Schweden König Gustav V. von Schweden Schwarzweiß-Bild von König Gustav V. von Schweden.

Die ersten auf der Strecke eingesetzten Schiffe verfügten über je zwei Gleise von max. 165 Metern Länge.

Bis zum Bau des Rügendamms 1936 musste man auf Rügen mit der Fähre von Stralsund nach Altefähr übersetzen. Der Bau reduzierte die Fahrtzeit um 1 h. Während des Krieges musste der Fährverkehr mehrfach ruhen, ehe die internationale Verbindung im März 1948 wiederaufgenommen werden konnte. Aus Geheimhaltungsgründen musste die Deutsche Reichsbahn den Verkehr 1952 erneut unterbrechen, was als „Sassnitzer Blockade“ in die Geschichte einging.

Schon gewusst?

Die Eisenbahnfährstrecke war damals die schnellste Verbindung von Deutschland und Schweden mit einer Fahrtzeit von nur ca. 4 Stunden.

Die neue Eisenbahnfährverbindung

Bald stellte sich jedoch heraus, dass die Nachfrage durch die geringen Abfahrten nicht ausreichend gedeckt werden konnte.

Daher beschloss man, die Dampfschiffe durch eine Eisenbahnfährverbindung zu ersetzen.

1907 einigten sich das Deutsche Reich und Schweden darauf, je ein Fährschiff bauen zu lassen.

Fährhafen von Sassnitz (ca. 1962) Fährhafen von Sassnitz (ca. 1962) Fährhafen von Sassnitz um 1962.

Siegeszug der Gleise

1958 gab es erstmalig ganze vier Gleise auf dem Fährschiff Trelleborg und man begann, sogar Autos zu transportieren.

Vor allem Skandinavier, West-Berliner sowie Diplomaten reisten mit den Zugverbindungen. Jeden Tag wurden zwei bis vier Schnellzüge transportiert, die später von Zubringerzügen und durchgehenden Kurswagen abgelöst wurden.

Gleise auf dem Rückzug

40 Jahre später verlegte man den Anleger vom Stadthafen in den neuen Fährhafen von Sassnitz im Stadtteil Mukran. Zur gleichen Zeit begann auch der Rückgang der Eisenbahnen auf der Strecke, weil immer weniger Menschen mit den Zügen transportiert wurden. Güter auf Eisenbahnwagen werden seit 2014 vorrangig auf der Strecke zwischen Rostock und Trelleborg verschifft.

Alter Fährhafen Sassnitz mit Stadtsilhouette Alter Fährhafen Sassnitz mit Stadtsilhouette Alter Fährhafen Sassnitz mit Stadtsilhouette.